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Verbrechen global im TV-Fokus – Menschenhandel ausgeblendet

Rapperswil, 26. September 2013: Kriminalität und Sicherheitsfragen gehören mit einem Anteil von 10 Prozent zu den Themen, über die das Fernsehen weltweit am meisten berichtet. Obwohl Menschenhandel zu den am schnellsten zunehmenden Sparten des internationalen Verbrechens zählt, so das Ergebnis des Research von Media Tenor International, geben ihm die Meinungsführer-Medien keine Priorität in ihrer Berichterstattung.

„Die Natur von Menschenhandel im Untergrund hat zur Folge, dass über ihn kaum berichtet wird“, sagt Casey Chancellor, Media Tenor Analyst in den USA. „Mit den Themen, die die Medien für ihre Berichte auswählen, entscheiden sie aber zugleich, was Meinungsführer als besonders drängend empfinden und prägen die öffentliche Sicht, wo am dringendsten gehandelt werden muss.“

Media Tenor analysierte alle 85.900 Berichte über Verbrechen in 37 internationalen Fernseh-Nachrichten-Programmen vom 1. Januar 2012 bis 10. August 2013. Gewalt-Verbrechen wie Mord und Terrorismus dominierten 2012 die Agenda, während der Tod von Vergewaltigten und Sorgen über Ausspähung 2013 die Nachrichtenlage bestimmten. Menschenhandel, der unter anderem Sklaverei, Geiselnahme und Vergewaltigung einschließt, wird namentlich nur einmal monatlich in TV News genannt. Damit kann das Thema unter den zahllosen Nachrichten über internationale Konflikte, Skandale und Politik keine Aufmerksamkeit finden. Dazu müsste es mindestens dreimal wöchentlich Berichte über Menschenhandel geben.

Bei CNN, ARD Tagesschau und ABC 7.30 in Australien stieg die Berichterstattung von 2012 auf 2013 in diesem Feld, der Fokus lag aber weiter auf Opfern und Gerichtsverfahren. Nach den Daten von UNODC werden Menschen vor allem in Asien und Russland vom Menschenhandel erfasst und hauptsächlich nach Europa und die Vereinigten Staaten von Amerika transportiert. Diese Realität des globalen Menschenhandels findet sich kaum in der Berichterstattung. Die Medien berichten darüber nicht in den U.S., Russland wird mit nur ein Prozent aller Berichte 2012 und 2013 nahezu gar nicht erwähnt.

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