All die Sendezeit für illegale Migration hilft dem Publikum von CBS und FOX wenig

Bei der Hauptsorge Nr. 6 kann zunächst bestätigt werden, dass beide Sender in ihren Hauptnachrichten dem Thema insgesamt ausreichend Sendezeit eingeräumt haben (2,6 Prozent bei CBS, 3,8 Prozent bei FOX), sodass ihr Publikum sich mit ihrer Sorge wahrgenommen fühlen kann. Beide Sender bringen aber kaum zum Ausdruck, dass die Krise seit Obama stetig entschärft wurde. Grotesk mutet im Wahlkampf 2024 an, dass Trump seine Nachfolger für etwas in Haftung nehmen möchte, das er selber – aus Sicht von CBS als auch FOX – nicht besser angegangen ist.

Die seit 2005 bei der UN in New York unter Leitung von Ramu Damodaran initiierten „Unlearning Intolerance“ Masterclasses haben offensichtlich noch nicht zu einem besseren Verständnis der Lage beigetragen.

Obwohl CBS und FOX den Hauptschwerpunkt ihrer Berichterstattung über Migration den illegalen Migranten widmen, dringen die Realitäten nicht in das Bewusstsein des Wahlvolks: Während insbesondere unter der Verantwortung von Bill Clinton und George W. Bush die Zahl der illegal Eingewanderten von 3,5 Mio. auf 12 Mio. sich fast vervierfachte, zeigten die Maßnahmen, die Barack Obama einleitete, Wirkung und führten zu einem Rückgang. Wer jedoch im aktuellen Wahlkampf bei diesem Thema zuhört, hat das Gefühl, das Land sei zurückgefallen in die Zustände von vor 25 Jahren.