Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg

Rapperswil, 5. Juni 2014.Direkt nach der Europawahl schoss die Berichterstattung über die AfD in die Höhe, wie das auch nach der Bundestagswahl im September 2013 der Fall war. Der Erfolg der AfD bei der Europawahl hatte allerdings zugleich zur Folge, dass sie nicht nur positiver bewertet wurde denn je, sondern auch besser als die anderen Parteien.

„Das überaus positive Bewertungsbild der AfD gründet auf dem höchst einseitigen Fokus der Berichterstattung auf das Wahlergebnis, ist also eine Momentaufnahme, mehr nicht,“ sagt Roland Schatz, Gründer und CEO von Media Tenor International, und setzt hinzu: „Trotz des Wahlerfolges bleiben die deutschen Meinungsführer-Medien bei ihrer Stereotypisierung der AfD als rechts-aussen.“

Die Momentaufnahme des Medien-Images der AfD nach der Wahl zeigt den sonst heftig kritisierten Spitzenmann Bernd Lucke in einem positiven Bewertungslicht quer durch alle Meinungsführer-Medien. Das führte jedoch nicht zu einer neutraleren Darstellung der Sachpositionen von Partei oder gar Parteispitze. Stärker denn je läuft die AfD Gefahr, als One-Man-Partei und Ein-Thema-Partei reduzieren zu lassen, die dann leicht von den gleichen Medien genau aus diesem Grund angegriffen werden.

Die Researcher von Media Tenor International beobachten den wachsenden Trend zur Berichterstattung über Personen und Sensationen, darunter auch über die Ergebnisse von Umfragen und Wahlen statt Politik in der Sache seit langem. Damit geht einher, dass Politiker, die keine Spitzenämter in Regierungen und Parlamenten innehaben, praktisch nur dann Aufmerksamkeit finden, wenn sie in einen Skandal verwickelt sind oder Gegenstand einer Sensation - wie nun im Fall der AfD, die erstmals in ein Parlament einzieht.

Media Tenor hat für diese Studie alle 296.749 Berichte über politische Akteure und alle 782 Berichte über die AfD und ihre Politiker in 21 deutschen Meinungsführer-Medien ausgewertet. Die durchschnittliche Inter-Kodierer-Reliabilität lag im 4. Quartal 2013 bei 86.38 %.

Für Rückfragen: Dr. Christian Kolmer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!