Über Gerechtigkeit bieten Medien vor allem Piketty eine Plattform

Media Tenor Ökonomen-Ranking - Januar bis Juni 2014

Rapperswil, 4. August 2014 – Die Einschätzungen von Wirtschafts-Experten wie Hans-Werner Sinns sind auch im ersten Halbjahr 2014 in den Medien gefragt. Der ifo-Präsident belegt im Ranking der meistzitierten Ökonomen klar Platz 1 – vor Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.

„Bei Themen wie Arbeitsmarkt oder Energiepolitik ist im Vergleich zu den Vorjahren der Anteil von Wissenschaftlern in den Medien gestiegen. Insgesamt greifen die Meinungsführer-Medien mit einem Anteil von nur 2% eher selten auf Daten und Knowhow von Wissenschaftlern zu. Die Agenda wird nach wie vor von Politikern, Interessenvertretern und Journalisten selbst bestimmt“, sagt Tobias Thomas, Leiter Research von Media Tenor International.

Dass es auch anders geht, zeigt Thomas Piketty. Der bislang in Deutschland wenig bekannte Franzose konnte sich mit provokanten Thesen zur Einkommens- und Vermögens-Verteilung positionieren. Das bringt ihm Platz 3 im Ranking. „Ökonomen lassen das Thema Ungleichheit und Gerechtigkeit gerne links liegen,“ erläutert Thomas „So verpassen sie eine Chance, sich Gehör zu verschaffen und zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen“, fügt Thomas an.

Für das Ökonomen-Ranking hat Media Tenor International zwischen 1. Januar und 30. Juni 2014 in den Politik-, Wirtschafts- und Finanzteilen von 32 deutschen Meinungsführermedien alle 3.378 Zitate (mindestens 5 Zeilen/Sekunden) von Ökonomen ausgewertet. Für die Urheber-Strukturen wurden im selben Zeitraum 262.155 Berichte zu wirtschaftlich relevanten Themen in TV- und Radiosendungen, der Bild-Zeitung und Wochentiteln analysiert. Die durchschnittliche Inter-Codierer-Reliabilität betrug im I. Quartal 2014 bei 85% und II. Quartal 2014 bei 87%.

Kontakt: Dr. Tobias Thomas, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, +41 (0) 79 / 255 86 86